Diagnose Depression – Als Mann darüber reden

29. November 2019 J P

Diagnose Depression – Als Mann darüber reden

Meine Geschichte auf dem Weg aus der Depression

Als Mann ist das Leben und der Umgang mit Depression und Burnout in der Gesellschaft immer noch nicht aktzeptiert. Trotz des Selbstmordes vom ehemaligen Fußballnationaltorhüters Robert Enke, der sich vor kurzem zum 10. Mal gejährt hat und so noch einmal für Aufmerksamkeit sorgte, hat sich wenig geändert.

Hier erzähle ich meine Geschichte…

Glatze, muskulös, tätowiert, nach außen hin Selbstbewusst.

Jahrelang konnte ich dieses „Image“ aufrechterhalten und diesem gerecht werden. 2018 dann der Zusammenbruch mit der Diagnose Depression.

Eigentlich hätte ich es kommen sehen müssen. Die Warnzeichen waren da. Ständige Müdigkeit und Erschöpfung. Schlafstörungen. Die Probleme des Jobs und des Alltags raubten mir den Schlaf und ich grübelte Nächtelang darüber. Kleinigkeiten sorgten für Wutanfälle. Ständig Gereizt. Immer wiederkehrende muskuläre Verspannungen.

Der Auslöser

Eine „normale“ Diskussion am Arbeitsplatz über alltägliche Abläufe ließen dann alle Dämme brechen. Weinend sackte ich zusammen und konnte mich nicht mehr beruhigen.

Seitdem bin ich in Fachärztlicher und Therapeutischer Behandlung. 6 Wochen Akutklinik und 5 Wochen Rehaklinik haben mich stabilisiert und ich habe dort viel über diese Krankheit und den Umgang damit erlernen können.

Ein Jahr später stehe ich jetzt vor dem Scheideweg. Das Krankengeld läuft bald aus. Dieser zeitliche Druck macht mir Angst und das drückende Gefühl in der Bauchgegend ist wieder präsent.

Eine Wiedereingliederung wäre der logische nächste Schritt. Aber ich fühle mich noch nicht so weit. Ein gut gefüllter Vormittag mit alltäglichen Aufgaben (Einkaufen, Arzttermin, Staubsaugen) und ich muss  mich schon wieder hinlegen.

Stattdessen geistern viele Gedanken durch meinen Kopf:

  • War das schon alles in meinem Leben? Gedanken nach dem Sinn des Lebens machen sich breit.
  • Ist die Krankheit vielleicht eine Chance (oder sogar Schicksal?) etwas völlig Neues auszuprobieren. Einfach mal ausbrechen und etwas völlig Neues erleben.
  • Schaffe ich die Wiedereingliederung? Wenn ja, kommt die Erkrankung wieder?
  • Möchte ich meinen alten Job überhaubt nochmal machen?
  • und viele Dinge mehr…

Ideen was ich machen möchte habe ich schon. Wie meine Reise aus der Depression weitergeht, welchen Weg ich einschlagen werde und mit welchen Ideen ich mich beschäftige gibt es demnächst hier in meinem Blog.

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Comments (3)

  1. Birgit

    Hallo Jörg
    Geh deinen Weg und lass dich nicht abbringen. Du hast nur das eine Leben.
    Mich hat meine Krankheit auch Jahre im Griff gehabt. Seit fast 4 Jahren lebe ich ja jetzt schon in Ägypten und würde diesen Weg wieder gehen
    Liebe Grüße und eine Umarmung Bibi

    • J P

      Hallo Bibi,
      vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Mit dem „nur“ einen Leben hast Du absolut Recht.
      Dankeschön und liebe Grüße nach Ägypten.
      Jörg

  2. Matthes

    Eins steht fest mein Freund. Du bist damit nich allein. Ich finde das super mutig so offen damit umzugehen. Bis bald. Habe dir ne e Mail geschickt

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