Fühlst Du Dich auch immer gehetzt und hast das Gefühl nie fertig zu werden?

17. Januar 2020 J P

Fühlst Du Dich auch immer gehetzt und hast das Gefühl nie fertig zu werden?

Schwupp! Wieder ein Tag um. Fragst Du Dich auch manchmal wo der Tag geblieben ist und was Du eigentlich den ganzen Tag gemacht hast? Ich werde häufig gefragt, ob mir nicht langweilig sei, den ganzen Tag zu Hause zu sein. Aber irgendwie fliegen die Tage an mir vorbei.

Auch wenn nur 1-2 fixe Termine am Tag anliegen, wie z.B. ein Arzt- oder Therapeutentermin und vielleicht noch einkaufen, ist der Tag im Nu vorbei. Es fallen sooo viele Kleinigkeiten drum herum an, die dir den Tag auffressen. Abends bin ich dann total platt, ohne genau zu wissen warum bzw. was ich denn genau so alles gemacht habe.

Meine Angehörigen und der Therapeut ermahnen mich zwar ständig, ich soll mich nicht übernehmen und meine Pausen machen, aber zu oft schaffe ich das nicht, da mir die Ruhe dazu fehlt.

Die Angst der Aufgabenberg wächst mir über den Kopf

Mich verfolgt ständig ein ungutes Gefühl, wenn Dinge, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, nicht erledigt sind. Die Angst, wenn ich das jetzt nicht mache, kommen weitere Aufgaben oben drauf und der Berg wächst und wächst. Immer alles schnell und sofort erledigen zu müssen um dann vielleicht zu Ruhe zu kommen.

Ich glaube, dass dies auch einer der Gründe dafür ist, warum ich einen Burnout erlitten habe und in der Depression stecke.

Wochenplan zur besseren Übersicht und Planung

Mein Therapeut hat mir zur besseren Übersicht einen Wochenplan gegeben (Artikel zur Tagesplanung von ifightdepression.com). Dort soll ich alles reinschreiben, was ich tagsüber mache. Ich war schon sehr überrascht, wie dieser Plan nach der ersten Woche ausgesehen hat. Vor allem, wie wenig Pausen und angenehme Dinge, in denen ich etwas für mich und mein Wohlbefinden getan habe, dort drin standen.

Zur besseren Übersicht trage ich mir jetzt die fixen Termine, wie Therapie, Behördengänge etc. in Rot ein. Aber vor allem plane ich auch meine Wohlfühldinge (Sport, Sauna, …) fest mit ein.

Trotzdem bleibt das schlechte Gefühl

Und trotz allem kann ich das schlechte Gefühl nicht ablegen, Dinge unerledigt zu lassen und vielleicht morgen zu erledigen. Es sind teilweise banale Dinge. Ich bin z.B. diesen Monat dran die Kellerräume im Mietshaus zu putzen, in dem ich wohne. Ich habe es nach der Rückkehr aus dem Urlaub genau 2 Tage geschafft es vor mir herzuschieben und mir zu sagen: „Hey hast ja noch 2 Wochen Zeit dafür!“. Es hat mir keine Ruhe gelassen. Am 2. Tag hab ich es dann erledigt.

Es ist schwierig dieses Gefühl zu beschreiben. Aber ich glaube wenn Du halbwegs so tickst, weißt Du genau was ich meine. Es macht mich kribbelig. Es fühlt sich an wie ein schlechtes Gewissen. Es nagt an mir und ist permanent in meinem Kopf: „Du musst den Keller noch putzen!“. Du wachst morgens auf und einer der ersten Gedanken: „Du musst den Keller noch putzen!“.

Wenn ich dann mehrere offene Punkte auf meiner Liste habe, bekommt mich das Gefühl, den Dingen nicht mehr Herr zu werden und mir wächst alles über den Kopf. Es macht mich richtig nervös. Ich fühle mich gehetzt und gestresst. Auch wenn ich weiß, es gibt für die allermeisten Dinge keine Frist. Es ist egal, ob ich sie heute, morgen oder nächsten Monat oder sogar gar nicht erledige.

Und die Lösung?

Aber wie bekomme ich das hin? Die Angst zu überwinden, gelassener mit nicht erledigten Dingen umzugehen und aus dem Kopf zu bekommen?

Vielleicht geht es Dir ähnlich oder Du hast bereits gelernt, diese Situationen zu meistern? Über einen Kommentar oder eine Nachricht würde ich mich sehr freuen. Auch wenn es „nur“ so ist und Du nicht betroffen bist oder zur Lösung beitragen kannst. 😉

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Comments (4)

  1. Jickkeli

    Hallo,

    Du beschreibst sehr gut wie auch ich mich oft fühle und ich habe im Internet nach guten Ratschlägen gesucht, hier eine gute Webseite:

    https://www.psychotipps.com/selbsthilfe/innere-unruhe.html,

    was mir sehr hilft, dass ich weiß dass Gott mich bedingungslos liebt und keinerlei Ansprüche an mich stellt, mir zuruft komm her zu mir, die du mühselig und beladen bist, ich will dich erquicken!

    Dir alles Gute und Gottes Segen

  2. Tom

    Denke das deine Entscheidung mit dem VAN die richtige ist. Wir nutzen unsere Touren immer um runter zu fahren. Wir wünschen dir alles gute und hoffe wir bleiben in Kontakt.

    LG Tom

  3. Heidi

    Hallo Jörg, bin beeindruckt,wie weit Du da bereit bist Dich im Internet oder überhaupt auszuziehen und bei mir kommt da als grosse innere Stärke an.Ich glaube das diese Selbstehrlichkeit der einzige Schlüssel ist etwas zu bewegen.Dein Grundgefühl ist mir sehr vertraut, wenn ich auch andere Bereiche habe …offene Enden…ich werde aber selten davon er-oder gedrückt…würde gerne mit Dir darüber reden, aber weis noch nicht,wann ich Zeit habe ?

    • Hallo Heidi,
      ich habe für mich beschlossen offen mit meiner Erkrankung umzugehen. Ich denke es sollte heutzutage normal sein. Zumal es nicht die eigene Schuld ist. Immer mehr Menschen erkranken Psychisch und man sollte sich mal fragen warum? Aber das ist ein anderes Thema welches ich sicher hier mal aufgreifen werde.
      Kannst mich gerne kontaktieren wenn Du Dich dazu bereit fühlst. Ich wünsche Dir viel Kraft für den langen Weg und gute Besserung.
      Lg Jörg

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