Südafrika Garden Route
von Port Elizabeth nach Kapstadt
Reisezeit Ende Dezember 19 bis Anfang Januar 20– ca. 2 Wochen (13 Nächte)
Gibt es für dich auch nichts besseres, als ein Land mit dem Auto zu entdecken? Dann musst du dir diese Tour auf jeden Fall auf die Liste deiner nächsten Roadtrips setzen: die Garden Route in Südafrika. Geile Landschaften, leckeres Essen, guter Wein, super nette Menschen und eine Menge Abenteuer warten hier auf dich!
Wir waren ca. 2 Wochen auf der Südafrika Garden Route von Port Elizabeth nach Kapstadt unterwegs und berichten in diesem Beitrag, wie es uns ergangen ist und was wir so erlebt haben:
Die Hotels und Unterkünfte wurden bereits vorabgebucht, so dass wir in der zeitlichen Gestaltung der Reise nicht ganz frei waren und zu gewissen Zeiten an bestimmten Orten sein sollten.
Zunächst geht unser Flug von Brüssel nach Zürich und von dort weiter nach Johannesburg. Dort nochmal umsteigen und weiter nach Port Elizabeth. Schnell und unkompliziert den vorbestellten Mietwagen entgegengenommen und los geht es in den Linksverkehr. Zu Beginn etwas ungewohnt, nach einigen Kreuzungen und Kreisverkehren ist die Umgewöhnung aber bereits abgeschlossen.
Bei meinem Handyprovider hatte ich zuvor das Weltpaket für eine Woche gebucht. Dies war, für die Navigation und Informationsbeschaffung sehr hilfreich. Alternativ bekommt man an jedem Flughafen schnell und unkompliziert eine einheimischen SIM Karte und kann so noch ein paar Euro sparen.
Vom Port Elizabeth Airport fahren wir die 80 km in ca. 1 Stunde auf der N2 Richtung Grahamstown zur Safari Lodge on Amakhala im Amakhala Game Reserve.
2 Tage Safarai im Amakhala Game Reserve
Nach Abfahrt von der N2 und wenigen Kilometern über eine staubige Schotterpiste, erreichen wir das Tor zur Safari Lodge. Nach Druck auf den Toröffner geht es noch einige Hundertmeter weiter, ehe wir die stilvolle Lodge mit 11 Hütten, versteckt im einheimischen Busch, erreichen.
Romantische, luxuriöse, strohgedeckte Hütten. Jede mit eigenem Tauchbecken, privatem Lounge Bereich, Open-Air-Duschen und großem Bett mit Moskitonetz drapiert.
Da wir für die letzte Safari des Tages des Tages bereits zu spät sind, bleibt uns genügend Zeit uns von den Strapazen der Hinreise zu entspannen und die kostenlosen Drinks aus der Minibar oder an der Bar-Lodge zu genießen. Da es nur 11 Hütten gibt, ist das ganze dort sehr familiär, da max. 22 Gäste gleichzeitig vor Ort sind. Da wir zufällig am Silvesterabend vor Ort sind, organisieren die Mitarbeiter überraschend ein abendliches Barbecue und geben uns noch eine Kostprobe der einheimischen Gesangskünste.
Am ersten Morgen startet dann bereits um 7 Uhr die erste 3-stündige Safari im Safari-Jeep. Nachmittags dann die 2. von insgesamt 4 Safaris (für uns 3, da wir eine ja leider verpasst hatten) innerhalb von 2 Tagen. Unser erfahrener Guide Malcom kann uns sehr viel über die einzelnen Tierarten erzählen und wir bekommen (fast) alles zusehen, was der Park hergibt. Erdmännchen, Warzenschweine, Schakale, Antilopen, Zebras, Giraffen, Nashörner, Büffel, Elefanten und Löwen. Lediglich der Leopard macht sich rar und so fehlt uns einer der Big 5. Dies trübt jedoch in keinster Weise das rundum gelungene Abenteuer.
Nach der letzten 7 Uhr Früh-Safari und dem abschließenden Frühstück geht es zurück auf die N2 Richtung Port Elizabeth. Die Stadt lassen wir auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel Plettenberg Bay links liegen. 300 km und 3 Stunden Fahrt stehen auf der Garden Route auf dem Programm.
Zwischenstopp Tsitsikamma Storms River Nationalpark
Ca. 3 km nachdem wir über die Storms River Bridge gefahren sind, die einen atemberaubenden Blick auf einen Canyon Preis gibt, biegen wir links ab zum Main Gate des Tsitsikamma National Parks. Dort zahlen wir, den für alle Nationalparks üblichen, Eintritt (hier ca. 20 € p.P.) und fahren weitere 4 km hinunter zur Küste. Am Neujahrsfeiertag ist hier viel los. Campingplatz und Lodges sind voll und es tummeln sich dort viele Tagesgäste am Strand und zum Wandern.
Wir machen uns von unserem Parkplatz am Seitenrand auf zum Mouth Trail. Beindruckt sind wir gleich vomStorms River Suspension Bridge superschönen Ausblick auf die felsige Bucht. Die Wellen brechen hier wuchtig gegen die Klippen, die spitz aus dem Wasser ragen. Über den kleinen Strand, der hier die einzige Möglichkeit zum Baden bietet, gelangen wir zum Start des Mouth Trail.
Der Mouth Trail ist ein auf Holzstegen in den Hang gebauter Wanderpfad, der immer wieder den Blick auf die wunderschöne Bucht und die Suspension Bridge frei gibt, die über den Canyon des Storms Rivers gespannt ist. Die Suspension Bridge ist auch gleichzeitig das Ende des 1 km kurzen Mouse Trails. Auf der Hängebrücke stehend bekommen wir einen tollen Blick in den Canyon hinein, den man per Kanutour erkunden kann.
Aufstieg zum Aussichtspunkt
War die Wanderung bis hierhin noch relativ unbeschwerlich und wenig anspruchsvoll, umso schwieriger wird ab hier der Aufstieg zum Lookout Point steil oberhalb der Brücke. Über unbefestigte Wege, Felsen und steile Treppen geht es für uns nochmal ca. 30 Minuten bergauf. Der Ausblick entschädigt jedoch schnell für die in Kauf genommenen Strapazen, die uns im Übrigen sehr viel Spaß gemacht haben.
Nach kurzer Verschnaufpause und dem Genuss des wahnsinnigen Ausblicks, machen wir uns auf den Rückweg. Eine weitere Hiking Tour steht noch auf dem Plan und der Tag ist bereits etwas zu weit fortgeschritten.
Etwas unterschätzt – der Waterfall Trail
Am anderen Ende der Straße startet der Waterfall Day Trail, der in unserem Faltplan, den wir am Eingang bekommen haben, mit 3-4 Stunden für 3 km angegeben ist (was uns erst im Nachhinein aufgefallen ist). Da es bereits kurz vor 17 Uhr ist, und der Park um 19 Uhr schließt, müssen wir etwas Gas geben. Zumal anschließend noch eine Stunde Fahrt zu unserer nächsten Unterkunft in Plattenberg Bay vor uns liegt.
Zunächst ist der Trail gut zu gehen und führt sehr schön durch Wald und Büsche, immer den Blick auf die langsam untergehende Sonne und den Indischen Ozean gerichtet, der die Wellen wuchtig gegen die Klippen schleudert. Aber bereits nach kurzer Zeit müssen wir über eben diese Klippen und Felswände klettern, um unserem Ziel, dem Wasserfall, näher zu kommen. Um überhaupt den Überblick zu behalten, wo der Weg den jetzt genau herführt, sind an den unübersichtlichen Stellen gelbe Pfeile auf die Felsen gemalt.
Dass der Tag bereits weit fortgeschritten ist, bemerken wir daran, dass immer weniger Wanderer uns vom Wasserfall zurück entgegen kommen. Nach 55 Minuten Speed-Klettern erreichen wir dann endlich den Wasserfall und sind dort Mutter Seelen Alleine mit der Natur und können den Anblick ungestört genießen.
Auf dem gleichen Weg zurück begegnet uns keine Menschenseele mehr und wir erreichen erschöpft aber glücklich und vor allem zeitlich das Haupttor und fahren weiter nach Plattenberg Bay.
Auf halber Strecke nach Plattenberg Bay überqueren wir noch die Bloukrans Bridge. Die 216 Meter hohe Brücke gilt als die höchste Bungee Jumping Brücke der Welt. Da es bereits sehr spät ist, kehren wir am nächsten Morgen nochmal zurück und beobachten die Adrenalinjunkies bei ihren Sprüngen in die Tiefe. Auf dem Rückweg nach Plattenberg Bay machen wir noch halt im Jukani Wildlife Sanctuary. Die Tiere dort wurden aus privater und/oder schlechter Haltung befreit. Trotzdem sind die Gehege relativ klein und es hat etwas vom Zoobesuch. Ein Führer erklärt uns viel und ausführlich, woher die Tiere kommen und über ihre Eigenschaften. Für uns war der Besuch nicht sehr lohnend, da wir andere Erwartungen hatten. Mit Kindern aber sicher doch einen Besuch wert. Mit unseren ca. 17 € Eintritt unterstützen wir aber zumindest den Tierschutz etwas.
Plettenberg Bay – Robberg Nature Reserve and Marine Protect Area
8 km südlich von Plettenberg liegt die Halbinsel Robberg. Für uns war dies eines der Top-Highlights auf der Südafrika Garden Route. Auch hier zahlen wir unseren üblichen Eintritt (günstige 3 € p.P.), erhalten eine Orientierungskarte und entscheiden uns für die mittlere ca. 5 km lange Tour. Der Weg führt entlang der felsigen Wand der Halbinsel mit herrlichem Blick auf die Bucht von Plettenberg. Von hier aus entdecken wir Delphine und können Robben beobachten, die sich unter uns auf den Felsen sonnen. In der Walsaison (bis November) kann man von hier aus auch häufig Wale sehen.
Wunderschöne kleine Strände erstrecken sich auf der Südseite der Halbinsel und laden zum Baden ein. Atemberaubend schön und vor allem nicht überlaufen. Ein Traum.
Am Nachmittag bleibt uns dann noch die Gelegenheit Plettenberg selbst etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Mainstreet lädt zum Bummeln und Einkaufen ein. Zum Strand geht es steil hinab. Dort laden Strand Cafés zum Verweilen ein. Alles in allem aber nichts Besonderes.
Kanufahrt und Wasserfall in Wilderness
Heute steht mit der 440 km langen Reise nach Hermanus die längste Tour der Reise an. Da wir uns unterwegs für eine Kanufahrt mit Wanderung zu
weiteren Wasserfällen entschieden haben, müssen wir leider die Stadt Knysna unbeachtet lassen und erreichen bereits nach einer Stunde Eden Adventures in Wilderness.
Hier mieten wir uns ein Kanu und paddeln den Touw River hinauf. Nach 45 Minuten erreichen wir die Anlegestelle zum
Waterfall Trail. Dieser besteht überwiegend aus Holzstegen und hat den bislang einfachsten Level unserer Wanderungen und fordert uns nicht nennenswert. Nach 30 Minuten leichter Wanderung erreichen wir die wunderschönen Wasserfälle. Obwohl die Stelle einsam gelegen ist, tummeln sich hier bereits einige Besucher zum Baden und Picknicken.
Leider kann ich diesen schönen Ort nicht richtig genießen, da mir der Autoschlüssel des Mietwagens abhandengekommen ist und ich mir deshalb Sorgen mache. Daher verzichten wir auf ein Bad und machen uns nach kurzer Rast wieder zurück zum Kanu und rudern zurück. Bei Eden Adventures wurde der Schlüssel nicht gefunden. Zum Glück werde ich aber im Hotel nebenan fündig. Der Finder hat ihn an der Rezeption abgeben und mir fällt ein Stein vom Herzen. Die Reise kann also wie geplant weitergehen.
Hermanus
Den Rest des Tages verbringen wir im Auto. Man kann hier auch die Südafrika Garden Route verlassen und über die landschaftlich schönere Strecke ab Swellendam über die R60 und R43 durch die Berge nehmen. Dauert ca. 1 Stunde länger. Wir fahren aus zeitlichen Gründen aber weiter auf der Garden Route und erreichen nach 4 Stunden unsere wunderschöne Unterkunft, das Francolinhof Guest House in Hermanus. Der überaus nette „Herbergsvater“ macht uns erstmal einen tollen Kaffee und reserviert uns einen Tisch im angesagten Dutchies Restaurant direkt am Strand.
Am nächsten Morgen besuchen wir zunächst den samstäglichen Hermanus Country Market. Eine typische südafrikanische Mischung aus Food- und Krammarkt, wo sowohl Speisen und Getränke als auch Kunst, Schmuck, Kleidung und Souvenirs angeboten werden.
Fernkloof Nature Reserve Cliff Path
Entlang der felsigen Küste von Hermanus erstreckt sich der Cliff Path über ca. 5 km fast den ganzen Ort entlang und bietet tolle Ausblicke auf die Buchten der Küste. Hier lässt sich entspannt spazieren gehen und die Meeresbrise genießen. Im Zentrum nutzen wir die Einkaufsmöglichkeiten zum Souvenirshopping und entspannen in einem der schönen Restaurants mit Blick auf den Ozean.
Am Nachmittag geht es dann hinauf zum Fernkloof Nature Reserve. Nach einer kurzen Wanderung können wir einen traumhaften Blick von oben herab auf Hermanus mit einer wunderschönen Aussicht genießen. Anschließend segeln wir mit einem Katamaran vom neuen Hafen aus die Küste von Hermanus entlang. Leider ist das Wetter etwas umgeschlagen und es ist bewölkt und windig. Neben den Pinguinen und Robben haben wir zudem das Glück einen Wal zu sehen. Für diese Jahreszeit eher selten.
Etwa 45 Minuten südlich von Hermanus liegt das Örtchen Gansbaai. Dort kann man viele Bootstouren buchen und u.a. auch mit Haien tauchen und Walbesichtigungen buchen. Dieser Ort ist bekannt für seine Vielzahl an Walbeobachtungen. Die Saison geht von August bis November, wo sich die Wale zum kalben um diese Zeit tummeln. In unserem Fall sind wir außerhalb der Saison und sparen uns daher den Weg dorthin.
Weiter geht es auf der Südafrika Garden Route nach Kapstadt
Kurz vor ab. Ich bin begeistert und Liebe diese Stadt!
Zum Reisebericht Kapstadt – Zu Fuß über den Skeleton Gorge Trail hinauf zum Tafelberg
Weitere Fotos gibts hier bei Instagram!