Kopf frei bekommen in Rüdesheim im Mittelrheintal

26. Oktober 2020 J P

Kopf frei bekommen in Rüdesheim im Mittelrheintal

Die (vorerst) letzten Sommertage Ende September habe ich für einen Kurztrip an den Rhein genutzt. Das wunderschöne Mittelrheintal zwischen Koblenz und Mainz mit jeder Menge Burgen und den Weinbergen lädt zum Wandern und Entspannen ein.

Zu Hause ist mir mal wieder die Decke auf den Kopf gefallen und so richtig zur Ruhe komme ich hier nicht. Zu viel Ablenkung, Termine, Haushalt und abends läuft der Fernseher. Zu tun gibt es hier immer etwas. Ob Wohnung putzen, Keller aufräumen, Wäsche machen, Gartenarbeit oder Auto.

Also: Bus gepackt, Hund eingesammelt und los.

Niederwalddenkmal und Altstadt

Gelandet bin ich dann mehr oder weniger spontan in Rüdesheim auf dem Campingplatz. Sehr schön am Rhein gelegen mit nagelneuen Sanitäranlagen und sehr netten Gastgebern. Der Platz ist sehr gut gefüllt, obwohl keine Ferien sind und die Weinfeste in diesem Jahr der Pandemie zum Opfer fallen. Um diese Zeit sind halt dann die kinderlosen Paare und Rentner unterwegs. Und halt ich.

Die erste Erkundungstour durch Rüdesheim führt mich durch die engen Gassen und die einladende Altstadt quer durch die Weinberge hinauf zum Niederwalddenkmal. In gut einer Stunde habe ich die Plattform erreicht. Hier ragt die Germania fast 40 m in die Höhe und von der Aussichtsplattform hat man einen überragenden Blick auf das Rheintal. Erreichbar ist das Denkmal alternativ mit dem Auto oder der Seilbahn, die direkt aus dem Ort hinauf fährt.

rüdesheimrüdesheimkurztrip rüdesheim

Wieder zurück im Ort laden viele Weinstuben, Cafés und Restaurants zur Einkehr ein. Auf dem Rückweg zum Campingplatz liegt direkt am Rhein gelegen der „Weinstrand“. Ein Biergarten unter Bäumen mit Blick auf den Rhein und den beginnenden Sonnenuntergang. Traumhaft. Hier genieße ich den Sonnenuntergang mit einem Federweißer und mache mich anschließend auf die letzten 500 m bis zum Campingplatz.

weinstrand rüdesheimweinstrand rüdesheimrüdesheimAbends dann nach einem selbstgemachten Abendessen bei einem Wein oder Bier vor dem Camper zu sitzen und seinen Gedanken zu folgen. Das ist es, was den Kopf frei macht und für die totale Entspannung sorgt. Dabei vielleicht etwas gute Musik hören oder ein Buch lesen…. Perfekt!

Zu Hause bekomme ich das nicht hin. Irgendwie bin ich abends zu erschöpft und lasse mich vom Fernseher belämmern. Mir fehlt die innere Ruhe, die ich habe, wenn ich mit dem Camper unterwegs bin. Darum genieße ich diese Tage umso mehr.

Entlang des Rheins auf dem Rheinsteig

Für den nächsten Tag habe ich mir eine Wanderroute herausgesucht, die mich durch die Weinberge über Teile des Rheinsteigs entlang des Rheins führt. Immer wieder ergibt sich ein neuer Blick auf den Rhein und die darüber thronenden Burgen. Über Assmannshausen und den Höllenberg geht es wieder zurück nach Rüdesheim. Nach 3 Stunden, 15 km und 470 Höhenmetern bin ich wieder zurück.

BingenBingenmittelrheintal

 

 

 

 

 

 

Bei einem Glas Wein lerne ich in einem wunderschönen Innenhof eines Weinlokals in der Drosselgasse einen älteren Schweizer Herrn kennen, der in Rüdesheim bei seiner Flusskreuzfahrt von Basel nach Rotterdam Station macht. Von ihm erfahre ich ausführlich, wie so eine Flusskreuzfahrt abläuft und welche Städte er dabei bereits gesehen hat. Ähnlich wie bei den „großen“ Kreuzfahrten wird nachts gefahren und tagsüber Station in den Städten gemacht. Den Passagieren wird dann angeboten, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden oder ein geführtes Programm anzunehmen.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz kehre ich erneut im „Weinstrand“ ein und genieße anschließend erschöpft den Abend vor dem Camper.

Nach einem ausgiebigen Frühstück wird zusammengepackt und ich verlasse Rüdesheim Richtung Loreley.

Loreley

Der Aufstieg vom Parkplatz an der Loreley Statur aus dauert ungefähr 15 Minuten. Das Besucherzentrum oben auf der Loreley wäre auch mit dem Auto zu erreichen gewesen, aber sowohl Lucy als auch ich brauchen die Bewegung. J

Neben dem Besucherzentrum gibt es hier noch eine Freilichtbühne, wo häufig namhafte Künstler auftreten, einen Biergarten und einen Kultur- und Landschaftspark. Von der Plattform aus kann ich von mehreren Aussichtspunkten hinab ins Mittelrheintal blicken und das wundervolle Panorama genießen.

Wieder unten angekommen gehe ich noch die 500m hinab zur Hafenmole von St. Goarshausen. Dort steht die Bronzestatur der Loreley in Form einer Nixe. Der Legende zufolge kämmte sie dort ihre langen, goldenen Haare und zog die Schiffer mit ihrem Gesang an. Diese achteten trotz gefährlicher Strömung nicht mehr auf den Kurs, sodass die Schiffe an den Felsenriffen zerschellten.

loreleyLoreleyLoreleyZurück im Camper gönne ich mir einen frisch aufgebrühten Kaffee und mache mich anschließend gut erholt wieder zurück auf den Heimweg.

Erstaunlich wie erholsam diese Kurztrips doch sein können. Der Kopf ist wieder etwas freier und ich konnte die letzten warmen Sonnentage des Jahres noch perfekt zum campen und wandern nutzen.

Klettersteig in Boppard

Ein paar Tage später habe ch dann erneut eine Tagestour an den Rhein gemacht und habe mich dem Klettersteig in Boppard gestellt. Dazu habe ich ein kurzes Video gedreht. Zu finden auf meinem Youtube-Kanal oder einfach hier klicken.

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