Die Ungewissheit wie mein Leben weiter gehen sollte, war nach der Entlassung im Oktober 2019 aus der Reha Klinik noch größer als zuvor. Nach einem Jahr mit einer akuten Depression habe ich eine 5-wöchige stationäre Reha Maßnahme in einer psychosomatischen Klinik gemacht.
Da sich das Ende meines Krankengeldbezuges andeutete, wurde mir ständig vermittelt unter Zeitdruck zu stehen und alsbald eine Wiedereingliederung anstreben zu müssen. Ich fühlte mich unter Druck und war auch trotz der Rehabilitationsmaßnahme nicht in der Lage überhaupt an eine Rückkehr ins Berufsleben zu denken.
Die Idee zum Kauf eines Campers
Als ich in dieser Phase dann eines morgens die Zeitung las, stieß ich auf einen Bericht über einen Menschen, der seine Lebenskrise über das Reisen mit einem umgebauten Bus überwunden hat und die Krise als Chance genutzt hat, sein Leben komplett neu zu gestalten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits den Gedanken im Kopf, mit einer längeren Auszeit im Ausland einen klaren Kopf, eine neue Perspektive oder einfach nur Klarheit über meine weitere Zukunft zu bekommen. Die Idee war es, mich als als ehrenamtlicher Fußballtrainer in einem sozialen Projekt zu engagieren.
Mit dem lesen des Zeitungsberichtes wuchs in mir jedoch der Wunsch, den nötigen Abstand mit einer langen Reise im Camper zu bekommen. Der Gedanke ließ mich nicht mehr los und so kaufte ich mir kurz vor Weihnachten einen alten, bereits als Wohnmobil zugelassenen Bus, Baujahr 2001.
Seinerzeit traute ich mir einen kompletten Selbstausbau nicht zu und entschied mich für die „fertige“ Variante. Mittlerweile weiß ich deutlich mehr über das Thema und habe mir vieles angelesen. Sollte sich das Vanlife als meine Passion herausstellen, werde ich mir mit Sicherheit in ferner Zukunft mein Wunschmobil selber (aus-)bauen.
Der Umbau und das warten auf die Reise
Was ich bislang alles am Van verändert und umgebaut habe, kannst Du Dir hier bei Youtube ansehen oder auch auf der Homepage hier.
Da das grundlegende bereits erledigt ist, warte ich jetzt sehnsüchtig darauf, endlich auf Tour fahren zu können. Leider macht mir die Corona Pandemie derzeit einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Ob es zeitnah mit Europa etwas wird bezweifle ich stark. Ich denke sobald die Einschränkungen zurück gefahren werden können, werde ich mich wohl zunächst darauf beschränken, das schöne Deutschland zu bereisen.
Komischerweise ist mir bei diesen Überlegungen klar geworden, wie wenig ich bislang von meinem Heimatland gesehen habe. Man bereist ferne Länder oder verbringt häufig die Urlaubszeit immer am gleichen bekannten Ort. Ich war z.B. schon häufig an der Ostsee aber noch nicht im Schwarzwald, Allgäu, Harz oder Erzgebirge. Wird Zeit, dass sich das ändert….
Aber selbst direkt vor der Haustür gibt es die schönsten Orte, wie ich in den letzten Wochen noch einmal bewusst feststellen durfte. Durch die Corona- Kontaktsperre bin ich viel mit dem Hund durch den Nationalpark Eifel und den Rursee gewandert. Herrlich welche Orte man immer noch entdecken kann. Viele schöne Fotos kannst Du Dir gerne hier bei Instagram anschauen.
Bald per Vanlife aus der Depression – hoffentlich
Dass mir die allgemeine Entschleunigung, die die Corona-Krise mit sich gebracht hat, meinem Wohlbefinden sehr gut getan hat, hatte ich ja bereits in meinem letzten Post beschrieben. Hoffentlich kann ich hier bald davon berichten, wie erholsam die Reise mit meinem Van für mich läuft. Mal gespannt, wo mich die Reise als erstes hinführt……..
Was ist Dein erstes Reiseziel, wenn die ganze Sache vorbei ist? Schreib mir ne Nachricht oder lass es mich in den Kommentaren wissen. Bis bald und bleib Gesund!
